SKOP - Experimentelle Musik und Kunst im interdisziplinären Kontext
Laut - Stimme - Sprache. Heinz Klaus Metzger

Haben Musik und Sprache etwas miteinander zu tun. Heinz-Klaus Metzger.
Dieser Vortrag von Heinz-Klaus Metzger ist eine Replik auf einen Text von Dieter Schnebel mit dem Titel „Der Ton macht die Musik oder Wider die Versprachlichung“. Metzger geht in seinem Vortrag ein auf das Verhältnis von Sprache und Musik um letztlich festzustellen, daß er nicht wisse, ob Musik eine Sprache sei. Metzger eröffnet einen musiksoziologisch-philosopischen Raum, mit einem starken Bezug auf die Argumentationen von Adorno hinsichtlich der Verbindung von Sprache und Musik, um Schnebel zu widerlegen.
Metzger zeigt sich verwundert über die Kehrtwendung von Schnebel, da Schnebel für ihn (Metzger) wie kein anderer für die Versprachlichung von Musik stehe. Auch in der Argumentation von Schnebel hinsichtlich der Komponisten, die die Versprachlichung der Musik stark beförderten, steht Metzger zu Schnebel im Widerspruch.

Die von Metzger angeführte Behauptung Schnebels, Bach, Mozart, und Schubert hätten an diesem Versprachlichungsprozeß weniger Anteil als Beethoven, findet Metzger nicht stimmig. Auch widerspricht Metzger der Behauptung, daß die Versprachlichung ihren Höhepunkt erreicht hätte bei Schönberg, Webern, Berg und Adorno. Metzger sieht den Höhepunkt dieses Vorganges bei Schnebel selbst und bezieht sich dabei explizit auf Kompositionen von Schnebel wie „Glossolalie, Zungenreden, Körpersprache und Zeichensprache“.
Die Frage, ob Kompositionen Sprachcharakter haben interessiert Metzger nicht, sein Interesse gilt dem Erkenntnischarakter des Kunstwerkes.

weiter zurück