Viele Fotografien wurden zu einem Foto zusammengesetzt. Das sich daraus ergebende Panoramabild wurde darufhin ausgerichtet, wie Menschen Ferne beobachten. Für die Fotoschau ist es zwingend, dass sich das einzelne Abbild an Möglichkeiten der menschlichen Wahrnehmung orientiert.
Demgegenüber stehen die Rundbilder. Wenn der Mensch am Meer den Horizont beobachtet, dann kann er die Feststellung machen, dass die Erde gekrümmt ist. Die Rundbilder und die Weise, wie sie in der Fotoschau dargeboten werden, sind auch Sinnbild dafür. Durch die Krümmung in den Radius hinein, fällt der Horizont in einen Punkt. Unendlich fern in der Weite und unendlich fern in den Punkt hinein.
Abbildungen von Menschen sind bewußt aus den Bilder entfernt worden oder bei den Aufnahmen wurde darauf geachtet, dass keine Menschen im Bild waren. Abbildungen von Menschen ziehen immer einen sehr hohen Wahrnehmungsanteil auf sich. Dies hätte den geistig-emotionalen Gehalt der Bilderschau in eine andere Richtung gelenkt, als in die beabsichtigte. In einigen Fotos sind Menschen nur als kleine Striche im Bild erkennbar. Daran lassen sich Relationen, bzw. Entfernungen einzuschätzen.

Die Musik ist auf der einen Seite ein eigenständiges Element, wirkt jedoch mit den Bildern zusammen. Beide sind aufeinander angepasst. Die Bilder-Schau ist als Doppelprojektion angelegt. Die zwei Projektionsebenen und die Abläufe in jeder Ebene sind kontrapunktisch aufeinander bezogen.
Mit dem Wort kontrapunktisch sind wir bei der Musik angelangt. Viele Einzelteile - eine Produktion die 2009 im Rotterdamer Worm-Studio entstand - sind Ausgangsmaterial für die Musik. Dieses Material, Querflöten-Töne und Schlagzeugtöne, wurde zu kleinen, in sich geschlossene Abschnitte zusammengefügt. Spielzüge mit E-Gitarre wurden eingearbeitet. Wesentlich für die Querflöten- und Gitarrentöne sind ihr volle Durchartikulation. D.h., jedes Element der Artikulation wie: Tonhöhe, Tonstärke, Tonlänge, Tonbeginn- Ende, Tonverlauf, Tonfarbe und Tonvolumen wurde im Spiel durchgeführt; wobei der Fokus im Spiel auf einem oder zwei Elementen liegt. Nach und nach werden alle Elemente der Tongestalt durchgeführt. Die Musik wirkt meist im Hintergrund, entfaltet dort ihre Kraft.
Die Internetdarbietung gibt einen Eindruck von dieser Arbeit. Die MultiMedia-Arbeit wird demnächst in hoher Auflösung mit Live-Musik aufgeführt werden.

E-Gitarre — Christoph Korn
Komposition — Konzept, Querflöte, Schlagzeug, Aufnahme, Computerbearbeitung und Abmischung — Peter Wießenthaner
Multi-Media Slideshow — Peter Wießenthaner
SKOP-Produktion 2009-2010