Experimentelle Musik und Kunst im interdisziplinären Kontext - SKOP, Phill Niblock
24 - 26okt2003, Internationales Festival, Zehn Jahre Später: Musik • Lesung • Vortrag

Images and music, ein Projekt von Phill Niblock das sich über viele Jahrzehnte Jahre hinzieht. Niblock filmte auf der ganzen Welt Menschen, die arbeiten. Allerdings schränkt sich die Arbeitswelt ein auf ausschließlich handwerkliche Tätigkeiten. Zu keinem Zeitpunkt hat der Betrachter den Eindruck, daß sich die Kamera den Menschen bei ihrer Arbeit aufdrängt. Es macht den Eindruck, als stünde der Filmbetrachter im Geschehen, ja, als würde er selbst mitarbeiten. In einer langen Sequenz wird eine Tätigkeit vorgestellt und in einem harten Schnitt wird übergegangen zur nächsten Tätigkeit. An diesem Abend sahen wir die Images in Doppelprojektion, eine Leinwand von ca. 8 Meter Länge und 2 Meter Höhe.
Zu den Images wurde eine Musik ein- und gespielt, die einen starken Kontrapunkt zu den Bildern setzt. Sehr lang gespielte Töne wurden in sehr kleinen Tonabständen miteinander kombiniert. Dabei entstanden durch eine Vielzahl von überlagerten Tonhöhen massive Tonblöcke. So waren an diesem Abend drei verschieden Musikblöcke zu hören. Es begann mit einer Musik für elektrische Gitarren in Ebow-Technik. Zu den im Studio vorgefertigten Gitarrenakkorden spielte der Ebow-Spezialist Martin Lejeune live.
Held Tones, eine Querflöten-Musik, auch im Studio vorgefertigt, wurde vervollständigt von Peter Wießenthaner, der seine präparierten

Querflöten spielte. Den dritten Musikblock bildete eine neue elektronische Musik von Phill Niblock.
Ein wichtiges Merkmal der Musik von Niblock ist die relativ hohe Lautstärke. Da die Tonhöhen extrem nah beieinander-liegen und sich zudem die Akkordblöcke aus der Tiefe des jeweiligen Instrumentes bis in seine Höhen hin zusammen-setzen, erhält die Musik von Niblock einen äußerst massiven Charakter, die dadurch einen extremen Kontrapunkt zu den unspektakulären Bildern erzeugt.
In Vorbereitung ist ein Video, das einen Eindruck von diesem Abend vermitteln soll.
"Phill Niblock's music and films are concerned with detail and simplicity...dense, imposing sound mass...Sum and difference tones pile up until they sound like an orchestra of voices...one listens first to one level of detail, then to another, only gradually learning to hear everything at once." Robert Palmer, New York Times.

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